
Das Galgenbühl war eine mittelalterliche Hinrichtungsstätte. Im deutschen Sprachraum tragen Hunderte von Plätzen, Hügeln oder Wiesen Bezeichnungen wie Galgenbüel, Galgenhalde, Galgenberg oder Galgenhügel. Oft ist unweit davon die Existenz eines Hochgerichts nachgewiesen wie zum Beispiel beim Galgenholz zwischen Kyburg und Weisslingen.
Schriftliche Urkunden über Hinrichtungen im Zollikerberg gibt es zwar keine; aber 1322 wird Land zuo dem Galgen erwähnt. Folgt man den Angaben auf Karten, stand er auf der damals noch unbewaldeten Hügelkrete nördlich der Spitzhütte. Da der Galgen schon so früh erwähnt wird, kann als sicher angenommen werden, dass hier einst hingerichtet wurde. Die letzte Hinrichtung soll 1358 stattgefunden haben.
Das auf der Karte eingezeichnete «A. (Alemannische oder Alte) Gräber» entspringt eher der Fantasie des Zeichners als den Tatsachen. Ein alemannisches Gräberfeld wurde 1962 zwar gefunden, aber es lag in der Unterhueb, weit vom Galgen entfernt. Auch die menschlichen Gebeine, die Albert Heer 1925 in «Unser Zollikon» erwähnt und die auf der Suche nach Wasser vor Jahren auf dem Galgenbühl gefunden worden seien, sind nirgends dokumentiert.
Die alte Strasse zur Forch führte damals über den Sonnengarten und die heutige Firststrasse, der Galgen war also für die Reisenden als Abschreckung gut sichtbar. Die neue Forchstrasse entstand um 1850.

